Was blüht denn da im Januar?

Helleborus niger – Die schwarze Christrose

Bildquelle: Ulrich Bihlmayer

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Die schwarze Christrose (Helleborus niger) wird auch Schneerose oder Nieswurz genannt. Sie blüht im Winter um die Weihnachtszeit, daher hat sie den Namen Christrose bekommen. Ihre getrockneten Wurzeln wurden früher unter anderem bei Epilepsie, Geisteskrankheit, als Herzmittel und als harntreibendes Mittel eingesetzt. Da die Pflanze aber giftig ist, wird sie heutzutage nicht mehr verwendet. Als homöopathische Zubereitung ist die Christrose allerdings eine bekannte homöopathische Arznei und bereits Samuel Hahnemann machte damit eine Arzneiprüfung.

Er beschreibt im dritten Band in seinem Buch “Reine Arzneimittellehre” die Prüfung der Schwarz-Christwurzel:

Ausgangsmaterial: “Der mit Weingeist zu gleichen Theilen gemischte Saft der frischen und die geistige Tinctur der trocknen Wurzel des Helleborus niger.”

Er schreibt:
“Der Symptome, die ich und einige meiner Schüler von dieser Wurzel beobachtet haben, sind nur wenige; indess ist mit ihrer Erforschung doch ein Anfang hiezu gemacht; man wird an ihnen merken, dass sie in einer besondern Art Fieber, einigen Geschwulstkrankheiten und Gemüthsleiden heilsam sich erweisen muss. Wenn die krankhaften Zufälle, die sie erregen kann, noch vollständiger ausgeforscht seyn werden, dann wird man sehen, welches die Krankheiten waren, mit deren Heilung die Griechen an ihren Curorten so viel Aufsehen erregten; denn die Pflanze, welche sie dazu gebrauchten, war eine, unserer Schwarz-Christwurzel sehr nahe kommende Species mit blassrothen Blumenblättern. Sie wirkt in grossen Gaben etliche Wochen lang. Die Hemmung allzuheftiger Primärwirkungen derselben scheinet am öftersten dem Kampher zu gelingen, die übeln Nachwirkungen aber weichen der Chinarinde am besten. Ich habe die Wurzel selbst gesammelt, die ich zu meinen Versuchen nahm und bin daher von ihrer Aechtheit überzeugt.”

Helleborus niger wird heutzutage als homöopathische Arznei eingesetzt, beispielsweise bei Erkrankungen des Gehirns und der Nerven:

  • geistige Dumpfheit, langsame Geistestätigkeit, schwaches Gedächtnis, Konzentrationsschwierigkeiten
  • Demenz
  • neurologische Symptome nach Kopfverletzung, z.B. geistige Stumpfheit und Verwirrung
  • Meningitis
  • Muskelschwäche, Ungeschicklichkeit
  • Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems und des Harntraktes mit Neigung zu Wassereinlagerungen