Was blüht denn da im Februar?
Daphne mezereum – Gemeiner Seidelbast
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Der Echte Seidelbast (Daphne mezereum) gehört zur Familie der Seidelbastgewächste (Thymelaeaceae) und ist ein winterharter und sommergrüner kleiner Strauch, der etwa 50 cm bis 1 m hoch wird. Die hübschen rosafarbenen bis purpurnen Blüten wachsen direkt auf den Zweigen. Er gehört zu den Frühblühern; schon im Februar erscheinen die ersten Blüten noch vor dem Blattaustrieb. Im Spätsommer reifen seine etwa 1 cm-großen roten Früchte, die sehr giftig sind. Sie erregen ein unausstehliches Brennen im Munde, schrecklichen Durst, Erbrechen, Zuckungen und Tod. Für Erwachsene gelten 10-12 Beeren als tödlich, für Kinder entsprechend weniger. Zu Hahnemann Zeiten nannte man Mezereum daher auch „Kellerhals“: ´Kellen´ ist mittelhochdeutsch und wird mit ‚quälen‘ übersetzt. Der Name widerspiegelt das würgende und brennende Gefühl im Hals.
Alle Teile der Pflanze sind giftig, die giftige Inhaltsstoffe sind Daphnetoxin und Mezerin.
Weitere Vergiftungssymptome sind erhöhter Speichelfluss, Erbrechen, Kollaps und Nierenversagen
Die Berührung mit dem Pflanzensaft kann Hautreizungen mit Blasenbildung erzeugen.
In der Volksheilkunde wurde der Seidelbast bei entzündlichen und rheumatischen Erkrankungen deshalb als blasenziehendes Mittel eingesetzt. Auch im Mittelalter war der Seidelbast ein beliebtes Abführ- und Brechmittel. In der Volksmedizin wurde der Seidelbast auf schlecht heilende Wunden aufgelegt.
Samuel Hahnemann machte bereits eine Arzneimittelprüfung mit Mezereum. Er schreibt in seinem Buch „Die chronischen Krankheiten“:
„Im zeitigen Frühling wird die Rinde dieses im Aufblühn begriffenen Strauches gesammelt. Anfänglich presste man den Saft der frischen grünen Rinde aus, um ihn mit gleichen Theilen Weingeist vermischt aufzubewahren und zu den homöopathischen Dynamisationen durch Schütteln anzuwenden. Dieser Saft macht, wenn er die Haut berührt, ein langdauerndes, sehr schmerzhaftes Brennen. Besser ist es, da die Arzneikraft dieser Rinde nicht in flüchtigen Theilen besteht, sie zu trocknen und gepulvert mit 100 Theilen Milchzucker auf die Art zu reiben und zu dynamisiren, wie andre trockne Arznei-Substanzen, nach der Anleitung zu Ende des ersten Theiles dieses Buchs. (…)
Bisher erwies sich diese Arznei dienlich in Krankheiten, in denen auch folgende Beschwerden zugegen waren:
Nässend jückender Ausschlag auf dem Kopf und hinter den Ohren; Augen-Entzündung; Langjähriger Weissfluss; Verkürzung des Beines; Nächtliches Jücken am Körper.“
Arzneimittelwirkung (www.remedia-homoeopathie.de)
Mezereum wirkt auf Haut, Schleimhäute, Nerven und Knochen.
Es wird in erster Linie bei einer Vielzahl von Hauterkrankungen eingesetzt : Von heftigem Juckreiz und Brennen selbst bei normaler Haut bis hin zu schwersten Hautveränderungen mit Eiter, Schorfen und Geschwüren, die sich nachts und durch Wärme verschlimmern.
Da die Hautbeschwerden immer nur ein Teil des Gesamtleidens sind, gilt Mezereum als Psoramittel.
Es wirft die physischen Übel an die Oberfläche, so daß die Patienten sich wohlfühlen, wenn die Ausschläge herausgekommen sind.
Werden die Ausschläge aber unterdrückt, kommt es zu „katarrhalischen Beschwerden,
• Knochenerkrankungen,
• neurologischen Störungen,
• seltsamen psychischen Symptomen,
• Verstopfung,
• Rheumatismus und
• Gelenkbeschwerden.“ (Kent)
Mezereum läßt diese Entzündungen wieder verschwinden, der Hautausschlag kehrt zurück und kann endlich durch das Mittel geheilt werden.